Erstmalig soll an der Spitze der ältesten Partei Deutschlands nicht nur eine Person stehen, sondern ein Mann und eine Frau. Dafür hatte sich auch der Unterbezirk Roth der SPD eingesetzt, deren anwesende Mitglieder sich nun darüber freuten, dass sie basisdemokratisch nicht nur eine/n Bundesvorsitzenden der Partei wählen können, sondern gleich zwei.
Nach der Begrüßung durch den OV-Vorsitzenden Robert Gödel und den Stellvertretenden Vorsitzenden der Kreis- und der Bezirks-SPD, Marcel Schneider, befragte Ina Falkner von der Rednitzhembacher SPD die anwesenden Smartphone-Inhaber, welches Bewerberpaar sie bevorzugen würden. 5 Stimmen für Christina Kampmann & Michael Roth ergab für diese einen eindeutigen Vorsprung. An zweiter Stelle standen Hilde Mattheis & Dierk Hirschel und Saskia Esken & Norbert Walter-Borjans mit je 3 Stimmen. Petra Köpping & Boris Pistorius, Gesine Schwan & Ralf Stegner und Klara Geywitz & Olaf Scholz erhielten je 2 Stimmen. Nina Scheer & Karl Lauterbach erhielten 1 Stimme.
In ihrer Präsentation zeigte Ina Falkner kurze Porträts der Bewerber und Auszüge aus deren Reden bei verschiedenen Regionalkonferenzen, insbesondere in Nürnberg. Diese Präsentation ist in einer PDF-Datei zusammengefasst hier herunter zu laden: Präsentation der Kandidatinnen und Kandidaten für den Parteivorsitz der Bundes-SPD (PDF, 1,83 MB)
In der Diskussion wünschten sich die Mitglieder vor allem mehr Mitsprache und einfachere, effektivere und zeitsparendere Formen der Antragsberatung. Beklagt wurde, dass Olaf Scholz als Vorsitzender der Antragskommission zuerst den Antrag des Unterbezirks Roth auf Information über die anderen Delegierten zum Zweck einer besseren Absprache auf dem Parteitag zunächst ablehnte und dann in eine Kommission verschob.
Kampmann & Roth wurden wegen ihres sympathischen Auftretens gelobt; Mattheis & Hirschel für ihr beständiges, konsequentes Eintreten für sozialdemokratische, linke Werte und ihre Ablehnung von Hartz IV. Esken & Walter-Borjans werden von den Jusos vor allem wegen ihrer Verteilungspolitik unterstützt, Köpping & Pistorius haben die Unterstützung von Ex-Parteichef Gabriel. Mit Schwan & Stegner haben sich ein Parteilinker und die konservative Grundwertekommissionsvorsitzende zusammengetan. Mit Geywitz & Scholz treten eine brandenburgische Landtagsabgeordnete und der amtierende Finanzminister und stellvertretende Parteivorsitzende an, der wesentlich für den bisherigen Kurs der SPD verantwortlich ist. Scheer & Lauterbach treten für eine sozial-ökologische Politik der SPD und am entschiedensten für einen Austritt aus der großen Koalition ein.
Die abschließende, elektronische Abstimmung unter den anwesenden Sozialdemokraten ergab leichte Veränderungen in der Zustimmung. Der Vorsprung von Kampmann & Roth schmolz, wohl deshalb, weil Michael Roth vorgeworfen wurde, dass er als Europa-Staatsminister Waffenexporte nach Saudi-Arabien zustimmte. Scholz verlor wahrscheinlich deshalb an Zustimmung, weil er antrat, obwohl er zunächst sagte, er wolle dies nicht tun. Esken & Borjans gewannen Stimmen hinzu, da sie mit vielen Programmpunkten für sich warben.
Alle Anwesenden waren von der Veranstaltung des SPD-Ortsvereins Rednitzhembach begeistert und wünschten sich, dass dieser, ähnliche folgen mögen. Die Sozialdemokraten des Landkreises Roth haben die Superspitze noch nicht gefunden, sie sind aber auf einem guten Weg dahin, eine gute, sozialdemokratische Führung zu wählen.