Großschwarzenlohe – In Zeiten der Finanzkrise hat kaum ein normaler Bürger noch den Über- oder Durchblick über das eigene Wirtschaftssystem. Dementsprechend schwierig gestaltet sich die Suche nach Lösungen und Alternativen. Das dachte sich auch die SPD Sorg-Großschwarzenlohe und lud den Verein REGIO-MARK ein, die Idee des „Regiogelds“ vorzustellen. Fazit der Veranstaltung: Es gibt Alternativen – und sie sind direkt vor der eigenen Haustür, in der eigenen Region möglich. Bild: Christian Gelleri; Lizenz:
„Das Regiogeld ist eine Komplementärwährung, die den Euro nicht ersetzt, sondern ergänzt“, zeichnete Clemens Koch, Vorsitzender des Vereins REGIO-MARK e.V., die Grundidee nach, für die sein Verein in Roth und Schwabach wirbt. Während bei Euro oder Dollar viel Geld aus dem eigentlichen Warenkreislauf verschwinde und letztlich in einen undurchschaubaren Finanzwettlauf um möglichst hohe Renditen münde, bleibe das Regiogeld in der Region. Für eine solche Regionalwährung, langfristig in ganz Mittelfranken, setzt sich der Verein seit 1998 ein. Denn in kleineren Regionen ist diese Idee bereits Wirklichkeit: Den „Chiemgauer“ gibt es seit 2003 – und mittlerweile kaufen über 3000 Menschen mit ihm bei 565 Unternehmen in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein.
Neben der regionalen Wertschöpfung geht es aber auch um einen anderen grundlegenden Unterschied, berichtet Koch: „Im Gegensatz zum derzeitigen Wirtschaftssystem, bei dem es um immer höhere Renditen geht, soll das Regiogeld fließen. Deshalb besitzt es einen Umlaufimpuls (Negativzins).“ Damit werde eine hohe Umlaufgeschwindigkeit erreicht und spekulative Geldeigenschaften vermieden. Die Mitglieder der SPD Sorg-Großschwarzenlohe sind sich einig: Das Regiogeld ist eine praktische und umsetzbare Alternative. „Es handelt sich um einen durchschaubaren Kreislauf, der die abstrakte Wirtschaft ein Stück weit auf den Boden der Tatsachen zurückholt“, resümiert der Vorsitzende der SPD Sorg-Großschwarzenlohe, Maximilian Frisch.