„Besinnt euch auf eure Stärken, macht euch bemerkbar im Feld der Landkreiskommunen, unterstützt die spürbare Aufbruchsstimmung und engagiert euch für eure lebenswerte Stadt!“.
Diesen Appel hat Landrat Herbert Eckstein an die Teilnehmer des politischen Frühschoppen der Heidecker SPD gerichtet.
Bericht des Hilpoltsteiner Kuriers vom 12.11.2014
Nach der Begrüßung der vielen Besucher des Frühschoppens durch die SPD-Ortsvorsitzende und dritte Bürgermeisterin Maria Brunner befasste sich Landrat Eckstein mit der Bundes- und Landespolitik. Leider sei es zum Beispiel mit Blick auf die Energiewende und Stromtrassendiskussion so, dass man „oben“ eine Entscheidung treffe und erst nach vehementen Bürgerprotesten damit beginne, die getroffenen Entscheidungen auf den Prüfstand zu stellen. Der Dialog mit den Bürgern sei wichtig, aber hier viel zu spät, sagte der Landrat. Ein hoch industrialisiertes Land wie Deutschland brauche eine sichere Stromversorgung, die man im Dialog mit den Bürgern vernünftig auf die Reihe bringen müsse.
Roth platt zu machen Beim Bundeswehrstandort Roth zeigte er kein Verständnis dafür, den Premiumstandort Roth platt zu machen, während man anderswo Kasernen mühsam mit hohen Investitionen versuche aufzupäppeln. Bei der B131n zeigte der Landrat Unverständnis, dass man angesichts maroder Bundesoder Staatsstraßen an einem Projekt festhalte, das keiner brauche und wolle.
Schließlich schilderte er die Investitionsschwerpunkte des Landkreises. Im Schulwesen und im Straßen- und Radwegebau investiere der Landkreis derzeit so viel wie noch nie, obwohl er von den beachtlichen Einnahmezuwächsen der Gemeinden und des Bezirks seit 2009 nicht profitiere. Die Baumaßnahmen an der Kreisstraße nach Laffenau konnten 2014 noch nicht begonnen werden, weil sich die geplanten Kosten von 400000 Euro mehr als verdoppelt hätten. Gemeinsam mit der Stadt suche man nun eine vernünftige Lösung und werde im Frühjahr 2015 beginnen können. Wichtig sei der Fahrbahnteiler am Mändls-Keller, der zu einer Verkehrsberuhigung für die dortigen Anwohner führen solle. Beim Radwegebau nach Laffenau sei es so, dass der Landkreis diesen bauen werde, wenn die Stadt den dafür erforderlichen Grund zur Verfügung stelle.
Beim Challenge wünschte sich der Landrat eine ehrliche Diskussion, zumal der Landkreis mit dem Triathlon das größte Alleinstellungsmerkmal und ein sehr positives Image in der Welt habe. Es gelte über den besten Termin zu diskutieren, den aber der Veranstalter Walchshöfer nicht allein festlege, sondern vor allem von der Medienwelt bestimmt werde. Das Stadtratsmitglied Richard Beyer stellte fest, dass die Heidecker nicht gegen den Challenge seien. Man sehe aber einen „Dolchstoß“ für das HeideckerHeimatfest, weil das Fest durch Veranstaltungen des Triathlonfestivals nicht nur am Wettkampftag beeinträchtigt werde.
In der Diskussion sprach sich Richard Marx für eine Vernetzung des ÖPNV-Angebots über die Landkreisgrenzen hinaus aus, was Eckstein positiv aufnahm. Inge Hermann-Brandl regte eine Mitfahrzentrale zur Nutzung freier Kapazitäten an.
Abschließend stellte Eckstein fest, dass sich die Stadt in einer spürbaren Aufbruchsstimmung befinde, und riet, sich wieder seiner Stärken zu besinnen, darauf aufzubauen und diese mit Nachdruck zu bündeln. „Seid kreativ und kreiert etwas Neues, Eigenständiges und findet Formen, die Menschen vor Ort zu motivieren, vor allem die Jugend an Heideck zu binden!“
Von Maximilian Peschke