Er erinnerte daran, dass in Roth seit über 20 Jahren der Jahrestag der Reichspogromnacht mit Kerzen gedacht wird: „Heute stehen wir im Licht des Hauses für Europa, einer Kunstinstallation von Markus Heinsdorff.“ Auf dieses Europa sei am 28. Februar 2022 durch den Überfall Russlands auf die souveräne Ukraine ein großer Schatten gefallen. „Der Geist des Friedens, der Jahrzehnte lang in unserem europäischen Haus wohnte, ist keine Selbstverständlichkeit mehr.“
Aber auch die Werte-Architektur Europas sei in Schieflage geraten. „Mit Stacheldrahtzäunen, Auffanglager, Push backs usw. haben wir unser Haus Europa in den Vergangenen Jahren mehr und mehr zu einer Festung gebaut, an dessen Eingängen Grundrechte wie das Recht auf Asyl, auf Schutz und auf Hilfe nicht immer zum Eintritt berechtigen.“ Auch 1938 hätten die jüdischen Mitbürger ein schützendes Dach benötigt. Ehrhardt mahnte deshalb: „Lassen Sie uns aus der deutschen, aus der europäischen Geschichte lernen und unsere Türen für Hilfe- und Schutzbedürftige öffnen.“
beklagte, dass Behauptungen für wahr erklärt würden. Und viele Menschen glaubten dem einfach, weil sie gar nichts Anderes hören wollten. Die Lichterkette gegen Fremdenfeindlichkeit sei deshalb auch ein Zeichen für die Demokratie. „Dafür müssen auch einstehen.“
erinnerte an die Pogromnacht 1938, als in Deutschland jüdische Menschen geschlagen, beschimpft, gefoltert und vergewaltigt wurden. Seine Oma musste aus ihrem Heimatort fliehen, in dem 1920-1940 die meisten Rabbiner in Europa lebten. Das Thema sei immer Thema in seiner Familie gewesen.
„Wir sollten daran denken, dass solche Ereignisse immer wieder auftreten können. Wir müssen unsere Demokratie erhalten." Diese traurigen, berührenden Geschichten müssten weitererzählt werden, dies gehöre zur Demokratie.
wies angesichts dessen, dass das „Haus Europa“ aus lauter Resten von Schwimmwesten gebaut ist, darauf hin, dass viele Flüchtlinge versucht haben, mit schlechten Booten und Schwimmwesten das Mittelmeer zu überqueren. Die überlebenden Flüchtlinge „haben miterlebt, dass viele, viele Menschen, Frauen, Männer, Kinder in den Fluten ertrunken sind – nur weil sie ihre Heimat verlassen haben, weil dort die politischen Verhältnisse nicht stimmen, weil dort Krieg herrscht, weil dort ein Leben einfach nicht mehr lebenswert ist.“
Mit nun 43 Helfern unterstützt der Rother Flüchtlingsrat Flüchtlinge, die bei uns Schutz und Unterstützung suchen.
appellierte miteinander im Kleinen wie im Großen miteinander zu sprechen. “Ich wünsche dem großen Haus Europa, dass viele Geflüchtete dort ihre Heimat finden, und Toleranz und Demokratie.“
schlossen sich diesen Wünschen an.
erinnerte daran, dass ab einer Spende von 200 Euro auch eines der 122 Fenster der Installation „Haus Europa“ zu bekommen ist. Jedes Fenster wird von ihm signiert und setzt das Thema „Licht an für mehr Menschlichkeit“ als Einzelobjekt und Zeichen fort.