ROTH - Die traditionelle Gedenkveranstaltung gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus am Sonntagabend auf dem Rother Marktplatz stand unter dem Thema „Asyl“, denn „viele Menschen aus fremden Ländern suchen derzeit auch in der Kreisstadt Schutz vor Krieg und Verfolgung“.
Mehr Menschen als in den Vorjahren reihten sich am Sonntagabend in die Lichterkette gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus ein.
Bericht der Roth-Hilpoltsteiner-Volkszeitung
Jeweils am 9. November, dem Tag der Reichspogromnacht, laden die Rother SPD und der DGB im Kreis Roth-Schwabach zur Lichterkette auf den Rother Marktplatz.
SPD-Kreisvorsitzender Sven Ehrhardt freute sich ganz besonders darüber, dass sich unter den rund 50 Teilnehmern auch eine Gruppe Flüchtlingskinder befanden, die extra für diese Veranstaltung bunte Laternen gebastelt hatten. „Roth war schon immer eine Asylstadt, und wir dürfen nicht vergessen, dass ein Flüchtling die Drahtzieherei zu uns gebracht hat, in Folge dessen wir die industriereichste Kleinstadt Nordbayerns wurden“, erinnerte Hans Raithel, Roths stellvertretender Bürgermeister. Es sei höchste Zeit, dass „wie auf den Tag genau vor 25 Jahren die Mauer in Berlin auch die Mauern in den Köpfen fällt“, so Raithel.
Seinen „allergrößten Respekt“ sprach Landrat Herbert Eckstein den Helfern des Rother Helferkreises „Asyl“ für ihre Tätigkeit aus. Dessen Sprecher Edgar Griese und Leonhard Weiß berichteten im Anschluss von ihrer täglichen Arbeit mit den hilfesuchenden Menschen. Pfarrer Dr. Karl Eberlein gab zu bedenken, dass sogar der Libanon mit seinen rund sechs Millionen Einwohnern schon mehr als eine Million Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen habe — eine unglaubliche Leistung für so einen kleinen Staat.
Nach der Gedenkstunde konnten sich alle Interessierten noch zusammen in die VHS Roth begeben, in der im Rahmen der Initiative „Roth ist bunt“ ein Film von Gerdt Rohrbach über die Résistance gezeigt wurde.
Bericht und Bild mit freundlicher Genehmigung der Roth-Hilpoltsteiner-Volkszeitung