LANDKREIS ROTH - War das Aus für die Mittelschule in Heideck womöglich nur der Anfang? Mit Sorge registrierten die SPD-Kreistagsfraktion und der Kreisvorsitzende Sven Ehrhardt die jüngsten Entwicklungen in der Mittelschulen-Landschaft im Landkreis Roth.
Wurden 2000 im Landkreis noch 1195 Kinder geboren, waren es im Jahr 2011 nur noch 945. Das erste „Opfer“ des fortschreitenden Geburtenrückgangs sei die Mittelschule in Heideck gewesen, berichtete der für das Schulwesen zuständige Sachgebietsleiter des Landratsamtes, Bernd Krämer über die aktuellen Zahlen zur hiesigen Schülersituation. Weitere Schulschließungen seien angesichts der sinkenden Schülerzahlen mittelfristig nicht auszuschließen, gab der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Bernd Beringer zu bedenken. Für die Landratsstellvertreterin Dr. Hannedore Nowotny neben einer „bildungspolitischen“ auch eine „wirtschaftliche Katastrophe“, seien viele Schulgebäude doch erst vor wenigen Jahren aufwendig saniert worden. Abenbergs Bürgermeister Werner Bäuerlein sah Lösungswege in einer verstärkten Kooperation auf Gemeindeebene: „Nur im kommunalen Team können wir für unsere Mittelschulstandorte das Beste erreichen“. In die gleiche Kerbe schlug auch der SPD-Kreisvorsitzende Sven Ehrhardt, der in Richtung bayerischer Staatsregierung forderte, dass Gemeinden hier nicht gegeneinander ausgespielt werden dürften, sondern vielmehr näher zusammengebracht werden müssten. Auch die SPD-Kreisräte appellierten, dass „der schwarze Peter“ für mögliche Schulschließungen nicht ohne weiteres auf die Kommunen abgeschoben werden dürfe, sondern Städte und Gemeinden beim Erhalt der wohnortnahen Schulversorgung unterstützt werden müssten. Fraktionsvize Beringer sah zum Abschluss, wenn auch eigentlich die Gemeinden und das staatliche Schulamt zuständig, auch die Kreisräte und den Landkreis in der Verantwortung, weiterhin die bestmöglichsten Rahmenbedingungen für Familien und Schüler zu schaffen um möglichst viele Mittelschulstandorte so lange wie möglich zu erhalten.
Die BayernSPD thematisiert das Schulsterben mit einer eigenen Kampagne. Vor etwa einem Jahr fand dazu bereits eine erste Veranstaltung in Schwanstetten statt.
Der BLLV weist mit eigenen Studien auf weitere Schulschließungen hin