SPD im Gespräch mit dem Tierschutzverein Roth

13. November 2012

ROTH - Als erste Partei im Landkreis Roth besuchte eine Delegation SPD-Politiker das Rother Tierheim, um sich mit dem Vorsitzenden des Tierschutzvereins Dr. Pfeiffer über die Situation der Tiere und der Auffangeinrichtung zu informieren. Dabei wurde klar, dass sich die Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer des Rother Tierheims in immer enger werdenden finanziellen Spielräumen bewegen müssten. Der SPD-Kreisvorsitzende und Landtagskandidat Sven Ehrhardt forderte daher, dass der Freistaat und einige Gemeinden angesichts der „überschaubaren Summen“ mehr Anstrengungen für eine kostendeckende Erfüllung der Tierschutzaufgaben zeigen sollten.

240 Hunde und 440 Katzen würden jedes Jahr ins Rother Tierheim gebracht werden, berichtete Dr. Pfeiffer. Dort würden sie gründlich untersucht, geimpft und entwurmt werden und in den meisten Fällen gegen eine Schutzgebühr wieder vermittelt werden können. Die Kosten pro Tier könnten sich schnell auf 500 Euro summieren, Personalkosten für die fünf Mitarbeiter des Rother Tierheims noch nicht einmal eingerechnet, so Dr. Pfeiffer. Nach dem Tierschutzgesetz sind Kommunen dazu verpflichtet, die Kosten für die Versorgung von Fundtieren zu übernehmen. Nach 28 Tagen wird ein Fundtier zum herrenlosen Tier. Die Gemeinde ist damit zumindest rechtlich aus der finanziellen Verantwortung. Die meisten Gemeinden im Landkreis Roth wie auch die Kreisstadt führten dennoch pauschal zehn Prozent ihrer Hundesteuereinnahmen ab, wusste Roths 3. Bürgermeister Hans Raithel zu berichten. Während einige Gemeinden im Landkreissüden alternative Lösungen für die Unterbringung von Fundtieren nutzten, würden sich Spalt, Rohr und Thalmässing weigern, das Rother Tierheim mit seinem gemeinnützigen Tierschutzverein pauschal finanziell zu unterstützen. Über die Aussage manches Bürgermeisters „In meiner Gemeinde gibt es keine Fundtiere“ konnte der Rother Ortsvereinsvorsitzende Andreas Buckreus nur den Kopf schütteln, hat der Polizist doch auch beruflich öfter mit verwahrlosten oder ausgesetzten Tieren zu tun. Der Nachwuchspolitiker freute sich daher über die jüngste Gründung einer Jugendgruppe im Rother Tierschutzverein: „Hier lernen die Kinder und Jugendlichen auf altersgerechte Art einen verantwortungsvollen Umgang mit ihren tierischen Schützlingen.“ Der SPD-Kreisvorsitzende Sven Ehrhardt unterstützte in diesem Zusammenhang die Forderung des bayerischen Landesverbandes des deutschen Tierschutzbundes, der von der Staatsregierung seit vielen Jahren einen jährlichen Zuschuss von einer Million Euro für die bayerischen Tierheime einfordert. Aber auch die säumigen Gemeinden im Landkreis forderte der junge Landtagskandidat auf, sich den Schutz ihrer Tiere etwas kosten zu lassen: „Die geringen Tausenderbeträge belasten die kommunalen Haushalte nicht zu sehr, für das Rother Tierheim bedeuten die Gelder aber eine echte Entlastung.“ Zum Abschluss berichtete Dr. Pfeiffer von einem Projekt, dass derzeit mit der Gemeinde Kammerstein in fortgeschrittener Planung sei. So planten Gemeinde und Tierschutzverein, alle wild lebenden Katzen einzufangen und zu kastrieren. Damit solle die „Katzen-Schwemme“, die es gerade in ländlichen Regionen gebe, gedämmt werden, so Dr. Pfeiffer. Für die Büchenbacher Gemeinderätin Irene Schinkel und die Kammersteiner Gemeinderätin Jutta Niedermann-Kriegel ein beispielhaftes Projekt, für dass sie in ihren jeweiligen Gemeinden und darüber hinaus werben wollen.

Bildunterschrift:

Von links nach rechts: Die Kammersteiner Gemeidnerätin Jutta Niedermann-Kringel, die Büchenbacher Gemeinderätin Irene Schinkel, SPD-Kreisvorsitzender Sven Ehrhardt, Vorsitzender der SPD Roth, Andreas Buckreus, 3. Bürgermeister der Stadt Rpth Hans Raithel, Vorsitzender des Tierschutzvereins, Dr. Ulrich Pfeiffer.

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