LANDKREIS ROTH - Ferienzeit gleich Erholungszeit? Nicht so für viele berufstätige Eltern, die in solchen Zeiten oft vor verschlossenen Kindergartentüren stehen und sich aufgrund begrenzter Zahl eigener Urlaubstage fragen müssen, wohin nun mit den Kindern. Hier möchte das Mütter- und Familienzentrum Roth e. V., auch bekannt als „Mütze“, eine ehrenamtliche Initiative aus Eltern, zukünftig Abhilfe schaffen. Mit einer SPD-Delegation wurde kürzlich das Konzept zur angedachten Tagespflege diskutiert.
Dass es in der Kreisstadt in Sachen Familienfreundlichkeit noch Handlungsbedarf gibt, wissen die Sozialdemokraten nicht erst, seitdem auf Bundesebene entschieden wurde, Eltern ab 2013 einen gesetzlichen Anspruch auf einen Krippenplatz zu gewähren. Noch unter der Regie des Altbürgermeisters Richard Erdmann wurden daher die Weichen für den Bau einer neuen Kinderkrippe gestellt. „Das reicht aber noch nicht“ findet Eva Göllner, Vorstandsmitglied der Rother „Mütze“ und lud eine Delegation aus Kreis- und Rother SPD zur Diskussion. „Unglaublich, wie gut sich die Einrichtung entwickelt hat“, erinnerte die Fraktionssprecherin im Kreistag, Christine Rodarius an die Gründungszeit 2007, als das Familienzentrum „mit viel ehrenamtlicher Arbeit, Spendenbereitschaft und auch Improvisationstalent“ errichtet wurde. Nahezu ständig sei „Leben“ im Haus, egal ob beim Vorkindergarten, Mittagstisch oder den unterschiedlichen Kursangeboten für nahezu alle Altersgruppen, gab Göllner einführend einen Einblick in das vielfältige Angebot. Nun plant die „Mütze“ den nächsten Schritt: In neuen und größeren Räumen soll demnächst eine Großtagespflege entstehen. Angedacht sind zwei Tagesmütter und eine fest angestellte Erzieherin, die sich regelmäßig, aber auch nur punktuell für die Kinderbetreuung „buchen“ lassen. Augenmerk solle insbesondere auf der Abdeckung von Rand-, Ferien- und Wochenendzeiten liegen, weiß Göllner um die Probleme vieler Eltern, gerade zu „außergewöhnlichen“ Zeiten eine geschulte Aufsicht zu finden. „Hier besteht noch Handlungsbedarf“, konnte Stadträtin Nicole Ludwig als Mutter auch aus eigener Erfahrung sprechen. Als Flugbegleiterin sei sie oft an Wochenenden und über Nacht unterwegs: „Eine Herausforderung mit Kind“. Aber auch die übrigen Mitglieder der SPD-Delegation hießen sich schnell für das Konzept begeistern. So versprachen die stellvertretende Landrätin Dr. Hannedore Nowotny und der stellvertretende Kreisvorsitzende Sven Ehrhardt, das Anliegen weiterhin unterstützen zu wollen. Denn zur Umsetzung der Idee bedarf es einer Erhöhung des jährlichen Zuschusses der Stadt Roth. „Gut angelegtes Geld“, waren sich die Sozialdemokraten zum Ende des Gesprächs sicher.